Taschentücher sind ein alltäglicher Begleiter, doch ihre Umweltbilanz unterscheidet sich je nach Material erheblich.
Während Papiertaschentücher für ihre Bequemlichkeit geschätzt werden, gelten Stofftaschentücher generell als nachhaltigere Alternative. Doch welcher Typ ist wirklich umweltfreundlicher? Und welche Rolle spielen Chemikalien wie Nassfestmittel in der Umweltbilanz?

Papier- vs. Stofftaschentücher: Ein Umweltvergleich
Rohstoffe & Herstellung
Papiertaschentücher bestehen in der Regel aus Frischfasern oder recyceltem Papier [1]. Die Produktion von Frischfasern ist ressourcenintensiv, da Bäume gefällt und verarbeitet werden müssen. Auch recyceltes Papier erfordert Energie und Wasser, wenngleich weniger als die Herstellung neuer Fasern. Die Produktion von Stofftaschentüchern hingegen benötigt Baumwolle oder Leinen, deren Anbau erhebliche Mengen an Wasser, Dünger und Pestiziden erfordert. Eine umweltfreundlichere Wahl sind Bio-Baumwolle oder recycelte Textilien.
Außerdem gilt es die Transportwege in der Herstellung zu betrachten. Es ist oft nicht direkt nachzuvollziehen woher die Fasern der Papierherstellung stammen und welchen Weg diese bereits hinter sich haben. Lange Transportwege können somit zu einer erheblichen Umweltbelastung im Herstellungsprozess beitragen. [4] Ähnliches gilt für Fasern aus Baumwolle. Da Leinen Fasern teilweise aus in der EU angebauten Flachs hergestellt werden, kann die Herkunft von Leinen und der Transportweg oft besser nachvollzogen werden.
Energie- und Wasserverbrauch
Die Herstellung eines Papiertaschentuchs verbraucht Energie und Wasser, aber der Hauptverbrauch liegt in der Rohstoffverarbeitung. Bei Stofftaschentüchern sind es vor allem die regelmäßigen Waschgänge, die die Umweltbilanz beeinflussen. Eine effiziente Wäsche mit umweltfreundlichem Waschmittel kann die Auswirkungen jedoch minimieren.
Chemikalieneinsatz: Nassfestmittel bei Papiertaschentüchern
Während Papierhandtücher und Wischtücher oft aus einem homogenen Material wie etwa aus einer Bahn, die vollständig aus Zellulose zusammengesetzt ist, zusammengesetzt sind, haben saugfähige Artikel, die Körperflüssigkeiten absorbieren sollen, typischerweise wenigstens drei Schichten aus verschiedenen Materialien
Ein entscheidender Faktor in der Ökobilanz von Papiertaschentüchern sind sogenannte Nassfestmittel, die in diese Schichten eingearbeitet werden. Diese Chemikalien, meist Polyamid-Epichlorhydrin-Harze (PAE) , sorgen dafür, dass das Papier im feuchten Zustand nicht sofort zerfällt. [2] [3]
Die Umweltrelevanz dieser Stoffe ist umstritten: Einige können schwer abbaubar sein und in Kläranlagen Rückstände hinterlassen. Bei Stofftaschentüchern gibt es keinen vergleichbaren chemischen Eingriff, allerdings belasten Waschmittel und Wasserverbrauch die Umwelt.

Entsorgung & Langlebigkeit
Papiertaschentücher sind Einwegprodukte und landen nach einmaligem Gebrauch im Müll oder der Toilette, wo sie biologisch abgebaut werden können. Stofftaschentücher hingegen sind wiederverwendbar und halten oft jahrelang, was ihre Umweltbilanz langfristig verbessert.
Welches Taschentuch ist umweltfreundlicher?
Die Antwort auf diese Frage ist von mehreren Faktoren abhängig. Wie zum Beispiel den verwendeten Rohstoffen, deren Transportwege und der Nutzungsdauer der Produkte. Hier die wichtigsten Punkte
Papiertaschentücher
- Papiertaschentücher werden aus Holz oder recyceltem Papier hergestellt.
- Der Prozess erfordert viel Wasser, Chemikalien und Energie, besonders beim Bleichen und der Herstellung von weichem Tissue-Papier.
- Die Produktion ist energieärmer als die von Stofftaschentüchern, aber Papiertaschentücher sind Einwegprodukte, sodass immer wieder neue hergestellt werden müssen
- Außerdem sollte die chemische Belastung durch Nassfestmittel in der Ökobilanz von Papiertaschentüchern berücksichtigt werden
- Der Anbau von Baumwolle oder Flachs (für Leinen) benötigt viel Wasser, Land und Energie.
- Die Verarbeitung der Fasern zu Garn und das Weben des Stoffs sindebenso energieintensiv.
- Das Färben, Bleichen und Nähen verbrauchen weitere Ressourcen
- Allerdings können Stofftaschentücher hunderte Male wiederverwendet werden, wodurch sich die hohe Anfangsenergie auf die gesamte Nutzungsdauer verteilt.
Zusammenfassung
Langfristig ist die Nutzung von Stofftaschentücher nachhaltiger, wenn sie viele Jahre genutzt und möglichst umweltfreundlich gewaschen werden. Wer eine umweltfreundliche alternative Wahl treffen möchte, kann auch recycelte Papiertaschentücher wählen.
Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, doch bewusster Konsum kann den ökologischen Fußabdruck reduzieren.
Quellen
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